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PROJEKT „UNTERSTÜTZUNG DR. I’DRINGI: FRAUENGESUNDHEIT“

In der Demokratischen Republik Kongo leben viele Frauen mit unbehandelten Vaginalfisteln. Die meisten von ihnen sind sozial isoliert. Am Rwankole-Krankenhaus in Bunia finden sie Hilfe.


Vaginalfisteln können als Folge von sexueller Gewalt auftreten, aber die Mehrzahl entwickelt sich als Komplikation nach schweren, verzögerten Geburtsverläufen oder nicht professionell durchgeführten Kaiserschnitten. Deshalb ist die Prävention von Fisteln durch die Förderung einer qualifizierten Geburtshilfe sehr wichtig.


Gleichzeitig brauchen die bereits betroffenen Frauen Hilfe. Weil es bei Ihnen zu unkontrolliertem Abgang von Urin und/oder Kot kommt, werden viele von ihren Ehemännern verlassen und sogar von den Familien verstoßen, und sie verarmen. Sie haben kaum eine Chance, wieder einen Mann zu finden oder selbstständig für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. In ihrer Verzweiflung suchen die Frauen oft Hilfe bei traditionellen Heilern und müssen dafür bezahlen, was ihre Armut weiter verstärkt.


Seit über zehn Jahren unterstützt das Difäm die Operationen von Fisteln am Rwankole-Krankenhaus in Bunia im Ostkongo. Bis 2017 kam dafür einmal pro Jahr die niederländische Ärztin Dr. Christina de Wind ins Land. Dr. Claude l’Dringi, leitender Arzt des Rwankole-Krankenhauses, assistierte ihr. Nachdem der Arzt im Panzi-Krankenhaus von Dr. Denis Mukwege und seinem Team und in einer Spezialklinik in Äthiopien geschult wurde, führte er 2018 Fisteloperationen zum ersten Mal selbstständig an seinem Krankenhaus durch.


Wie schon in den Jahren zuvor ging den Operationen eine Sensibilisierungsphase voraus. Die betroffenen Frauen leben meist in ländlichen Regionen, weit ab vom Krankenhaus, und haben meist noch nie von Fisteloperationen gehört. Deshalb fuhren Krankenhausmitarbeitende in die umliegenden Regionen und es wurde über lokale Radiosender in verschiedenen Sprachen, mit Plakaten sowie durch so genannte Vertrauensfrauen über die Operationen informiert. Dr. l’Dringi selbst reiste in einige Dörfer, um schon vor Ort zu entscheiden, ob eine Operation Aussicht auf Erfolg hat: „Mir ist es wichtig, Frauen keine falschen Hoffnungen zu machen und sie nicht umsonst zum Krankenhaus kommen zu lassen.“


Ist eine Frau für die Operation vorgeschlagen, hilft ihr eine Vertrauensfrau, die weite und oft sehr gefährliche Reise zum Krankenhaus mit dem Bus oder mit einem Motorradtaxi zu organisieren. Sie oder eine andere Frau begleitet die Patientin während des 20-tägigen stationären Aufenthalts im Krankenhaus. Nach der Behandlung erhalten die operierten Frauen ein Hygieneset und Hilfestellung auf dem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben. Dieser gesamte Prozess wird vom Difäm finanziell unterstützt. Im letzten Jahr wurden 50 Frauen im Krankenhaus aufgenommen. Zehn von ihnen konnten doch nicht operiert werden, weil sie in einem schlechten Allgemeinzustand waren oder die Operation zu komplex gewesen wäre. Von den operierten Frauen konnten 33 geheilt entlassen werden. „Mein Team und ich sind dankbar und froh über dieses Ergebnis, denn es war für uns das erste Mal, diese komplizierten Operationen selbstständig zu planen und durchzuführen“, sagt Dr. l’Dringi. „Für jede der geheilten Frauen geht ein jahre- und manchmal jahrzehntelanger Leidensweg zu Ende. Die Operation ermöglicht ihnen den Weg zurück in die Gemeinschaft und zurück ins Leben.“

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Marieke Hormann, Difäm-Praktikantin

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